Die US-Gewerkschaft für Schauspieler und Synchronsprecher, SAG-Aftra, bittet ihre Mitglieder um eine Abstimmung über einen möglichen Streik gegen US-Videospielunternehmen. Wenn eine Mehrheit dafür ist, darf die Gewerkschaft einen Streik einleiten, woraufhin die Mitglieder sofort die Arbeit niederlegen müssen.
SAG-Aftra teilt mit, dass der Vorstand „einstimmig“ beschlossen hat, die Mitglieder über einen möglichen Streik gegen US-Spielefirmen abstimmen zu lassen, schreibt Deadline und andere. Der Abstimmungszeitraum wird vom 5. bis zum 25. September dauern. Die Präsidentin der Gewerkschaft, Fran Drescher, sagt, die Gewerkschaft sei „wieder einmal mit der Gier und Verachtung“ von Spielefirmen konfrontiert. Konkret geht es um künstliche Intelligenz, die laut Drescher „eine Gefahr für unsere Mitglieder darstellt, die die Chancen auf einen Arbeitsplatz verringert“.
Neben dem vertraglichen Schutz vor künstlicher Intelligenz beinhalten die Forderungen auch eine rückwirkende Erhöhung der Tarife um 11 Prozent, die laut SAG-Aftra notwendig ist, um mit der Inflation Schritt zu halten. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft, dass Schauspieler vor der Kamera Anspruch auf fünf Minuten Ruhezeit pro Stunde haben, so wie es für die Mitarbeiter hinter den Kulissen bereits der Fall ist. SAG-Aftra fordert auch, dass bei Stunts oder anderen gefährlichen Aktivitäten immer ein Arzt am Set anwesend sein muss.
Die Gewerkschaft weist darauf hin, dass sie sich bisher nicht mit den Spielefirmen über die Bedingungen des neuen Vertrages für interaktive Medien einigen konnte, den SAG-Aftra mit ihnen auszuhandeln versucht. Daher hält es die Gewerkschaft für wichtig, dass sie sofort einen Streik ausrufen kann, wenn die am 26. September wieder aufgenommenen Verhandlungen erneut zu keinem Ergebnis führen. Konkret werden u.a. Activision, EA, Insomniac Games und Take-Two als Unternehmen genannt, gegen die dann gestreikt werden soll.
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Gewerkschaft einen Streik gegen Spieleunternehmen initiiert. Das letzte Mal war dies im Oktober 2016 der Fall und dauerte insgesamt 183 Tage. Seit Juli streikt die Gewerkschaft bereits gegen Film- und Fernsehunternehmen, auch um den Schutz vor dem Einsatz von KI zu gewährleisten.